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EUPHORIUM Magazine.

Independent Reviews of Jazz, Contemporary & Improvised Music written by Oliver Schwerdt.
Radikal-kritisch, poetisch. Relativ.

 

Pierre Favre Ensemble: Fleuve [ECM 1977]

Zymbeln und Harfensaiten brechen bald Steine in Gesang auf. Zunächst eröffnet Pierre Favres siebenköpfiges Ensemble einen unerhörten Klangraum. Transparenz, wie man sie vom Produzenten Manfred Eicher kennt. Vor gut einem Jahr erhallte diese Musik im Volkshaus Basel. Was in betörenden Facetten aus elektrischer Gitarre, Bassgitarre und Kontrabass schillernd anhebt, fließt bald in geordnete melodische und rhythmische Bewegungen ein. Sopransaxophon und Tuba in lyrischen Passagen. Unisono-Linien. Hier und da Andeutungen von verspieltem Renaissance-Zierat. Ist Pierre Favre, mit Jazz-Besen bestückt, wirklich schon 500 Jahre gediegen? Manchmal wirken die Soli von Schaufelberger und Kroll über mehr bis minder faszinierend changierende Tonalitäten nicht sonderlich inspiriert. Letztlich vermag diese gestrickte, aber durchaus hochkarätige Musik mit Serpent den Hörer in eine vorweihnachtliche Atmosphäre zu tunken, so dass es behaglich duftet.

(Erschienen in: Jazzzeitung, Dez 2006)

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