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Oliver
Schwerdt:
BABY SOMMER XXL! Wie der Schlagzeuger mit dem Free Jazz den Raum bestellt.
Die
große Monografie zu Günter Sommers Siebzigsten! 5 Bände
(EUPH 038e)
Baby
Sommer XXL! Wie der Schlagzeuger mit dem Free Jazz den Raum
bestellt. Die große Monografie zu Günter Sommers
Siebzigsten! 5 Bände
Erste Allgemeine Ausgabe (xx Exemplare) [2012]
1
- Navigation (326 Seiten)
Vollständige Übersicht des geordneten Inhalts
Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen
Verzeichnis der verwendeten Datenträger
Literarische Kommunikations-Dokumente
Literarische Forschungs-Dokumente
(ISBN 978-3-944301-16-7; 99,- €)
2 - Philosophie (359 Seiten)
Vorwort
Vorbemerkungen zur Darstellung
Hauptteil
Nachbemerkungen zum Dargestellten
Nachwort
(ISBN 978-3-944301-17-4; 129,- €)
3 - Diskografie (801 Seiten)
(ISBN 978-3-944301-18-1; 149,- €)
4 - Instrumentografie (672 Seiten)
(ISBN 978-3-944301-19-8; 159,- €)
5 - Observation (Externe Festplatte)
Digitaler Anhang mit
- Literatur-Dateien
- Foto-Dateien
- Audio-Dateien
- Audio-Video-Dateien
ca. 3000 Dateien, ca. 50 Giga-Byte umfassend
(ISBN 978-3-944301-20-4; 169,- €)
Format:
23,7 x 34 x 24 cm (im Holzschuber)
Seiten: 2158
Ausstattung: 4 feste Bände, Samtbezug, über 190 farbige Abbildungen;
externe Festplatte
Gesamtpreis: 555,- € (mit Holzschuber)
ISBN: 978-3-944301-15-0
Zu bestellen über: oliverschwerdt@euphorium.de
Besprechungen:
Baby
Sommer XXL. Monografie über einen außergewöhnlichen Musiker
Der
Musikwissenschaftler Oliver Schwerdt legte im vergangenen Jahr
eine Monografie über den Schlagzeuger Günter Baby
Sommer vor, die vom Inhalt und Umfang ohne Vergleich sein dürfte.
Dabei gehört er einer Generation an, der man in ungerechtfertigter
Weise nachsagt, sie sei oberflächlich, der Not der Notlosigkeit
ausgeliefert und nicht in der Lage, sich im Zeitalter der Kurzmitteilungen
langfristig und tiefgründig mit Inhalten auseinanderzusetzen.
Das scheint auf den agilen, vielseitig interessierten Schwerdt
nicht zuzutreffen, der sich als Musikwissenschaftler, Autor, Musiker
und Veranstalter beginnt einen Namen zu machen.
1979 wurde Schwerdt
in der Bachstadt Eisenach geboren, begeisterte sich durch das musikalisch
geprägte familiäre Umfeld frühzeitig für Musik
und zog 1999 zum Studium nach Leipzig - man könnte fast vermuten,
den Tonspuren des großen Improvisators Bach folgend, der
hier sein Lebenswerk beendete. Leipzig hatte für viele Spielarten
des Jazz schon immer ein großes Herz. Besonders die modernen
Formen fanden hier ihr Zuhause. Schwerdt kam logischerweise mit
dieser Szene schnell in Berührung und traf dabei den Radebeuler
Schlagzeuger Sommer, der in Leipzig oft zu hören ist. Eine
erste Begegnung in kleinem Konzertrahmen und legendäre Auftritte
des Zentralquartetts in den Jahren 2000 und 2001 nennt Schwerdt
Schlüsselerlebnisse, die seine Forschungsarbeiten nachhaltig
prägen sollten. Aus dem ersten Zusammentreffen mit Sommer
ist im Laufe der Jahre eine Freundschaft geworden, was auch den
Entschluss vertiefte, das Lebenswerk des Ausnahmeschlagzeugers
zum Thema der angestrebten Dissertation am Institut für Musikwissenschaft
der Universität Leipzig zu machen. Über sechs Jahre sammelte
Schwerdt Material, beobachtete und dokumentierte Sommers Spiel,
begleitete ihn wenn möglich auf Konzertreisen und legt im
Ergebnis nun eine aufwändig gestaltete und bis ins Detail
gehende Arbeit vor, mit der er 2012 promovierte.
Ihm war schnell
klar, dass eine Buchpublikation dieses Umfangs ein aus ökonomischer
Sicht unrealisitisches Unternehmen ist und kaum ein Verlag bereit
sein dürfte, diese Kosten zu tragen. Somit gliederte Schwerdt
die Veröffentlichung seines ersten wissenschaftlichen Mammutwerkes,
im Ganzen aus 4 Büchern bestehend und einer Festplatte mit
ca. 50 GB Videos, Audiodateien und Fotos, die das Aufgeschriebene
multimedial ergänzen, in das Portfolio seines eigenen, auch
Musik-CDs umfassenden Verlages EUPHORIUM ein. Auf mehr als 2500
Seiten beleuchtet er das musikalische Schaffen Sommers und stellte
der großen Monografie mit dem Untertitel ,Wie der Schlagzeuger
mit dem Free Jazz den Raum bestellt‘ ein zusammenfassendes
Heft zur Seite: ,Von einem der auszog, seinem Schlagzeug das Fahren
und Schweben zu lehren – Was aus raumtheoretischer Sicht
dafür spricht, Günter Baby Sommer als Helden des Free
Jazz zu ehren‘. Über den Titel sagt er selbst, dass
es sich um eine feuilletonistische Spielerei handelt, die nichts
mit Heldenverehrung zu tun hat.
,BABY SOMMER XXL‘ ist eine
rein wissenschaftliche Arbeit zum Gesamtpreis von über 500
Euro und eignet sich daher auch nicht unbedingt als leicht lesbare
Bettlektüre. Archive, Forscher und Wissenschaftler werden
vielfältige Aspekte einer wissenschaftlichen Betrachtung über
die Handhabung des Schlagzeugs und dessen raumsymbolischer Bedeutung
entnehmen. Biografisches über ein in der DDR geführtes
Leben Sommers mit all den Widersprüchen und Verrenkungen,
denen man sich unterziehen musste, um ein individuell geprägtes
Leben im kollektiven, vorgezeichneten Rahmen einer Diktatur führen
zu können und das an Außenstehende schwer zu vermitteln
ist, werden andere oder er selbst zu einem späteren Zeitpunkt
schreiben müssen, so sagt Schwerdt. Ihm geht es allein um
die Analyse raumbezogener musikalischer Aspekte des Schlagzeugspiels
Sommers, der Erweiterung des benutzten klanglichen Materials und
der Befreiung des Schlagzeugs vom Begleitinstrument zum Instrumentarium
eines freien Spiels mit Klängen, wie sie Sommer über
viele Jahre hin auf beeindruckende Weise entwickelt hat. Bestimmte
Ebenen der Sozialgeschichte und biografischer Aspekte, welche für
die individuellen Ausdrucksweisen der Kunstschaffenden des Jazz
oder der improvisierten Musik eine Rolle spielen können, werden
dabei bewusst vernachlässigt.
Man muss sich auf die Lektüre
einlassen und den Gedankengängen des Autoren folgen wollen,
der sich manchmal in schwierigen Satzkonstruktionen ausschließlich
auf eine raumtheoretische Deutung der Spielweise Sommers konzentriert
und durch eigenes Beobachten dieses Spiel aus unterschiedlichsten
Blickwinkeln analysiert. Band 2 des Werkes könnte man folgerichtig
als Hauptband bezeichnen, der sich vor allen Dingen mit diesen
Aspekten auseinandersetzt. Die umfangreichen Fußnoten sind
oft interessanter als die Textpassagen, auf die sie sich beziehen,
wenn es wie im Beispiel der Beurteilung der Spielweise Sommers
in Bezugsetzung mit dem auto als verknüpfte Bestandteile seiner
Existenz und gespielter Konzerte geht. Band 1 hingegen dient der
Erläuterung verwendeter Abkürzungen, Datenträger
und Dokumente, die die lückenlose Herkunft der verarbeiteten
Informationen dokumentieren bis hin zu Korrespondenzen, die mit
Unterstützern der Arbeit, darunter vielen Musikern geführt
wurden. Auch die Diskografie der Aufnahmen Sommers mit mehr als
800 Seiten dürfte eine der umfangreichsten und detailbesessensten über
einen einzelnen Musiker sein, die neben den normalen Fakten Auskunft über
die Art und Weise der Beschaffung des besprochenen Objekts, die
Quellen und sogar der Ausleihdauer mancher Tonträger gibt.
Das trägt alles zu einer nichts offen lassenden Transparenz
bei, wie man sie bei Promotionen öffentlicher Personen in
letzter Zeit häufig vermisst hat. Hochinteressant ist ebenso
eine über 600 Seiten starke Instrumentografie über die
von Sommer benutzten Klangobjekte, die er über viele Jahre
angesammelt und in unterschiedlichstem Kontext verwendet hat. Diese
sollen später einmal Bestandteil des Musikinstrumentenmuseums
im Grassi Museum leipzig werden, wo Schwerdt als Musikwissenschaftler
und -pädagoge tätig ist.
Für den eiligen Leser
empfiehlt sich das 52 Seiten umfassende Heft, welches als Exzerpt
der wesentlichen Ansatzpunkte der dissertation mit einer kurzen
Diskografie im Anhang aufzufassen ist.
Im Rahmen der Leipziger
Buchmesse wird am 16. März 2013 im GRASSI Museum für
Musikinstrumente der Universität Leipzig das umfangreiche
Werk unter dem Titel ,Günter Baby Sommer und das Räumliche
in der Musik. Ein musikalisch-literarisches Wissenschaftstheater‘ die
Grundlage für die Premiere eines musikalisch inszenierten
Vortrags bilden, zu dem Schwerdts Texte vom Sprechkünstler
Friedrich Kettlitz vorgetragen und - durch die Improvisationskunst
Sommers angereichert - zu einer besonderen Veranstaltung zeitgenössischer
Musikgeschichte geraten werden.
JAZZPODIUM,
Detlef Ott (Jazzpodium 2/2013, Februar 2013, 62. Jahrgang) (201302),
S. 7.
Sommer
hat in dem Leipziger Musikwissenschaftler Oliver Schwerdt einen
regen Biographen gefunden. Das fünfbändige Werk
mit über 2000 Seiten (über 600 allein für das Instrumentarium)
heißt ,Baby Sommer XXL'. Eine Festschrift zum Siebzigsten
am nächsten Sonntag kommt einen Tag danach heraus. Irene Schweizer
bedankt sich dort für fürsorgliche Gemüseversorgung
der Vegetarierin während einer gemeinsamen Tournee in der
fleischversessenen DDR.
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG, Ulrich Olshausen (Frankfurter Allgemeine
Zeitung, 19. August 2013) (20130819), S. 32.
Analyse
von Musik// Der Musiker Oliver Schwerdt macht Baby Sommer zum
Thema eines ,raumtheoretischen‘ mammutwerkes// Was nützt
eine wissenschaftliche Arbeit, wenn ihr Verfasser alles dafür
tut, zwar nicht ihre Veröffentlichung, aber doch ihre Rezeption
zu verhindern oder wenigstens so weit wie möglich zu erschweren?
Der Leipziger Musiker Oliver Schwerdt hat eine überbordende Doktorarbeit
geschrieben, die thematisch enga uf das Werk des Schlagzeugers
und Jazzmusikers Günter Baby Sommer bezogen und ausdrücklich
dessen 70. Geburtsgag gewidmet ist. Die originale Lnagfassung
unter dem Titel ,Baby Sommer XXL. Wie der Schlagzeuger mit dem
Free Jazz den Raum bestellt‘ wurde im Herbst 2012 in sage
und schreibe fünf Bänden mit insgesamt 2158 Seiten plus einer
50 Giga-Byte großen externen Festplatte mit 3000 Dateien veröffentlicht.
Preis zusammen: 705 Euro!// Die Bände sind überschrieben mit
,Navigation‘, ,Philosophie‘, Diskografie‘,
,Instrumentografie‘ und ,Observation‘. Allien die
801 Seiten umfassende und 149 Euro teure Diskografie entfaltet
ein opulent ausdifferenziertes System von Registern, Indizes
und erklärungsbedürftigen Abkürzugnen - alles nur, um edie Vielzahl
der veröffentlichten Aufnahmen Baby Sommers systematisiert ,abzubilden‘.
Aber: Jazz und freie Improvisationsmusik sind offene, dynamische,
freigeistige, demokratische Musiksubkulturen - Untersuchungen
und Dokumentationen zu ihnen gehören als Datenbank - für jedermann
problemlos nutz- also recherchierbar - ins Internet, nicht zwischen
die Deckel eines von für den einzelnen Interessenten nicht erschwinglichen
sowie digital nicht recherchier- und aktualisierbaren Papiermonsters.//
Aus der Fußnote 2 der Diskografie - nur als Beispiel - gehen
sowohl Verständnis als auch die Schwierigkeit, mit der mäandernden
Darstellungsweise des Autors produktiv umzugehen, hervor. Er
erläutert dort: ,Dabei umfasst der Katalog der 96 verschiedenen
Aufnahmeterminen oder Einheiten von Aufnahmeterminen, also Hauptnummern,
127 verschiedene veröffentlichte Audio-Datenträger also Ausgaben
- im Falle von 31 verschiedenen Aufnahmeterminen oder Einheiten
von Aufnahmeterminen gibt es 61 differierende Ausgaben -, welche
dort als 138 Formulare für 138 Unternummern, dargestellt werden...‘ Noch
Fragen? An anderer Stelle beschreibt Schwerdt, wie er die Diskografie
erstellt hat.// Nach einem solch opulenten Anlaufnehmen beginnt
schließlich die Übersicht der ,veröffentlichten Audio-Datenträger‘ auf
Seit 27 der Diskografie, deren tetaillierte Beschreibung, bei
der schier jede einzelne Angabe ausführlich und formal quellenzitiert
wird, auf Seite 35. Ob hier die Affinität ds Musikers Schwerdt
zu Dada und damit auch die Suche von Sinn im Unsinn anklingt
oder sich im Sine von Hans Apr die Opposition gegen die ,vorgeschriebene
Form des deutschen Schulaufsatzes‘ manifestiert, muss dahingestellt
bleiben.// Im Grunde genommen scheint es Schwerdt nicht vordergründig
um eine in den üblichen Relationen von Biografie, Werk und Rezeption
befangene Analyse von Sommers Werk zu gehen, sondern um einen
Beitrag für ein Forschungsfeld, das er ,raumtheoretische Deutung
von Musik‘ nennt. Baby Sommer dient dem Verfasser lediglich
als gut geeingt scheinendes, hier ,durchexerziertes‘ Beispiel.
Den wissenschaftlichen Wert der Fragestellung und der Ausführung
dieser Arbeit vermag ich als Musikjournalist nicht zu beurteilen.
Wer sich als Musikfreund für das Werk Baby Sommers interessiert,
egal ob als Konzertbesucher, Platten- und CD-Sammler oder Jazzhistoriscker
ist bei diesem Werk kaum an der richtigen Adresse.// Eine auf
52 Seiten sehr komprimierte Fassung der Arbeit Oliver Schwerdts
gibt es unter dem Titel ,Von einem, der auszog, seinem Schlagzeug
das Fahren und Schweben zu lehren. Was aus raumtheoretischer
Sicht dafür spricht, Günter Baby Sommer als Helden des Free Jazz
zu ehren‘ für 14,99 über www.euphorium.de
DRESDNER NEUESTE NACHRICHTEN, Mathias Bäumel
(Dresdner Neueste Nachrichten,
24./25. August 2013, 23. Jg./Nr.197) (20130824), S. 9.
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